Schnellkontakt

    Selbsthilfekontaktstelle

    Haus der Begegnung
    Am Bahnhof 1a, 16259 Bad Freienwalde

    MAIL info@selbsthilfekontaktstelle-bad-freienwalde.de
    TEL +49 3344 5208

    Wie Selbsthilfegruppen arbeiten

    „Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für Dein Tun übernimmst."
    Dante Alighieri

    In Selbsthilfegruppen (SHG) schließen sich Personen mit einem gemeinsamen Problem oder einer gemeinsamen Erkrankung zusammen. Sie verstehen, helfen und stärken sich gegenseitig und werden zusammen aktiv. Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind und werden „Experten in eigener Sache“. Sie bieten einen Austausch unter Gleichgesinnten, wo Angehörige oft überfordert sind. Selbsthilfe basiert auf der Verantwortung des Menschen für sich selbst und entsteht immer dort, wo Menschen versuchen, ihre Lebensprobleme zu meistern.

    Auch Angehörige können sich über die Möglichkeit der Gruppenselbsthilfe beraten lassen und sich informieren.

     

    „Man kann aus jedem Gespräch, bei dem man selbst nicht dauernd redet, sondern ganz einfach zuhört, unendlich viel erfahren und lernen.“
    Roman Herzog
    Wie Selbsthilfegruppen Arbeiten

    Durch den Austausch in der Gruppe finden Betroffene Zuhörer, die die Problematik verstehen können. Oftmals können auch Lösungsstrategien entwickelt oder andere Formen der Hilfe gefunden werden. Die Erfahrungen und das Wissen jedes Einzelnen tragen dazu bei, dass jedem Gruppenmitglied geholfen werden kann. Das heißt: eine Selbsthilfegruppe kann dazu beitragen neue Perspektiven zu finden, soziale Kontakte zu knüpfen und Isolationen zu überwinden.

    WEITERLESEN

    Die Gruppeninhalte und Gesprächsthemen werden in allen Gruppen streng vertraulich behandelt.

     

    Beachten Sie: Die Teilnahme in einer Selbsthilfegruppe ersetzt keine ärztliche Betreuung und keine Therapie! Sie stellt lediglich eine wertvolle Ergänzung dazu dar.

     

    Alle Gruppen treffen sich aus eigener Initiative in regelmäßigen Abständen, wobei die Art, der Inhalt und die Dauer der Treffen im Ermessen der einzelnen Gruppen liegen. Viele Selbsthilfegruppen sind jederzeit auch für Neuzugänge offen, einige wiederum haben einen geschlossenen Teilnehmerkreis. Deshalb ist es sinnvoll, sich vorher mit der Selbsthilfekontaktstelle in Verbindung zu setzen.

     

    Die Gleichbetroffenheit und das daraus resultierende Verständnis untereinander, nach dem Motto: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, geben den Betroffenen Rückhalt und Unterstützung. In den Gruppen findet man meist richtige „Profis“, da das Wissen der Mitglieder über das jeweilige Krankheitsbild mittlerweile weit über das eines Laien hinaus geht. Aus diesem Grunde werden in den Gesprächen medizinische, „fachchinesische“ Begriffe eingedeutscht und erörtert. Selbsthilfegruppen sind daher gute Informations- und Kompetenzträger im Gesundheitswesen. Je mehr man in der Gruppe gelernt hat sich mit seinem Problem auseinander zu setzen, desto leichter fällt es, sich auch im alltäglichen Umfeld mitzuteilen. Auch Familienmitglieder, Freunde und Bekannte können so erheblich entlastet werden.

     

    Selbsthilfegruppen sorgen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit dafür, dass ein breites Spektrum der Bevölkerung über Krankheiten und soziale Lebenslagen informiert wird. Durch diese Art der Aufklärung gelingt es, vorzubeugen und eine bessere Versorgung zu gewährleisten.

    FÜR WEN SIND SELBSTHILFEGRUPPEN GEEIGNET?

    Selbsthilfegruppen sind für Personen geeignet, die aktiv an der Veränderung ihrer Lebenssituation arbeiten wollen, sich auf Mitbetroffene einlassen können und rege am Gruppenleben teilnehmen. Die regelmäßige Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe trägt dazu bei, neue Perspektiven zu finden, soziale Kontakte zu knüpfen und Isolationen zu überwinden.

    Bei physischen oder psychischen Erkrankungen kann eine Selbsthilfegruppe nicht einfach wie ein Medikament vom behandelnden Arzt „verschrieben“ werden. Die Teilnahme an einer solchen Gruppe erfolgt absolut freiwillig und liegt im Ermessen des Betroffenen. Die Frage der Eignung für eine Selbsthilfegruppe hängt zudem nicht unbedingt von der Krankheit oder Lebenslage des Betroffenen ab, sondern in erster Linie von dessen Persönlichkeit, seiner Lebenseinstellung und seiner Lebensgeschichte.

    DEFINITION EINER SELBSTHILFEGRUPPE

    „Selbsthilfegruppen sind freiwillige, meist lose Zusammenschlüsse von Menschen, deren Aktivitäten sich auf die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten, psychischen oder sozialen Problemen richten, von denen sie – entweder selber oder als Angehörige – betroffen sind. Sie wollen mit ihrer Arbeit keinen Gewinn erwirtschaften. Ihr Ziel ist eine Veränderung ihrer persönlichen Lebensumstände und häufig auch ein Hineinwirken in ihr soziales und politisches Umfeld. In der regelmäßigen, oft wöchentlichen Gruppenarbeit betonen sie Authentizität, Gleichberechtigung, gemeinsames Gespräch und gegenseitige Hilfe. Die Gruppe ist dabei ein Mittel, die äußere (soziale, gesellschaftliche) und die innere (persönliche, seelische) Isolation aufzuheben. Die Ziele von Selbsthilfegruppen richten sich vor allem auf ihre Mitglieder und nicht auf Außenstehende; darin unterscheiden sie sich von anderen Formen des Bürgerengagements. Selbsthilfegruppen werden nicht von professionellen Helfern geleitet; manche ziehen jedoch gelegentlich Experten zu bestimmten Fragestellungen hinzu.“ (Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG) e.V.: Selbsthilfegruppen-Unterstützung. Ein Orientierungsrahmen. S.3, Gießen 1987)